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Stück: „Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe“ von Christian Frascella
Bühne: Gostner Hoftheater
Inszenierung: Silke Würzberger
Rolle: Io(Ich)
Der jugendliche Erzähler ist ein notorischer Außenseiter, ein talentierter Verlierer – unausstehlich und doch liebenswürdig. Im Leben des jugendlichen Ich-Erzählers läuft wenig rund: Die Mutter ist mit einem jüngeren Tankwart durchgebrannt, der Vater trinkt gerne einen über den Durst, gammelt mit Bierflasche in der Hand in der Hängematte und erzieht den Sohn mit unerbittlicher Härte, die Schwester Francesca, die »Mönchsrobbe«, versteigt sich zusehends in fiebrige Frömmigkeit. Der Held ist ein seltsamer Junge, zartfühlend und unausstehlich zugleich. Er ist auf der Suche nach Anerkennung und Nähe, teilt mit Fäusten und Worten aus und steckt doppelt ein, doch all das scheint dem Jungen gerade recht zu sein. Er hält sich für einen gnadenlosen Macho, wird aber auf dem Schulhof verprügelt und sogar von einem Mädchen auf die Matte geschickt; er hat eine große Klappe, weint nie und versteckt seine Verletzlichkeit hinter provozierender Arroganz. Doch allem Spott, jedem peinlichen Missgeschick, jedem kritischen weiblichen Blick zum Trotz – es gibt nichts, was er nicht zu seinen Gunsten umdeuten könnte.
Presse:
„Regisseurin Silke Würzberger und Daniele Veterale in der Hauptrolle geht es um halbstarke Machismo-Träume, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben… Da kommt kein Zeigefinger. Das Geschehen hat immer Tempo. Die Situationen wechseln Ansatzlos… Daniele Veterale spielt den Teenager ohne jede Übertreibung, sozusagen mit einem feuernden Mundwerk voller abwehrflosskeln vor der empfindlichen Seite… Es ist die Geschichte von einem der in die Welt integriert wird. Das ist traurig. Das macht Spass. Das ist eigentlich zu schnell zu ende. Besseres kann man über einen Theater-Abend nicht sagen!“ Nürnberger Zeitung
„Doch dass ihn keiner wirklich mag, liegt auch an dem jungen Mann selbst. Daniele Veterale spielt ihn als veritablen Kotzbrocken mit abenteuerlich pubertärer Selbsteinschätzung, doch immer wieder scheint auch durch, dass hier einer um den Respekt (und letztlich die Zuneigung) seiner Mitmenschen ringt“ Nürnberger Nachrichten